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Prof. Dr. Peter v. Sengbusch - 19-6-96


BOTANIK online - Die Internetlehre

Wissen - Mitmachen - Investieren


...all that students are eager to know !


PROJEKTDEFINITION


Ziele des Projekts

Verbreitung von Wissen über Pflanzen, Tradieren von Ergebnissen, die im Rahmen von Wissenschaft erarbeitet worden sind. Weitergabe von Wissensinhalten an nachfolgende Generationen unter Einbeziehung und Nutzung der nunmehr verfügbaren Multi-Media-Techniken. Beitrag zur Integration des Wissensgebiets Botanik in die moderne und offene Leistungs- und Informationsgesellschaft. Versuch, alle Beteiligten (vor allem die privaten Nutzer des vorgelegten Materials) zum Mitmachen anzuregen und dadurch letztlich auch ihre beruflichen Chancen zu verbessern und dem Fortschritt der Wissenschaft zu dienen. Vor allem soll es Spaß machen und möglichst viel Zeit für die Beschäftigung mit den wirklich wichtigen Problemen unserer Welt, mit denen der lebenden Organismen, Pflanzen, Tieren und Menschen lassen.


Voraussetzungen

Die Beschäftigung mit Pflanzen, das Sammeln von Erkenntnissen über sie und die Weitergabe dieses Wissens ist Teil menschlicher Kulturgeschichte mit einer Jahrtausende alten Tradition. Die Anwendung auf das tägliche Leben eines jeden Einzelnen führte zur Institutionalisierung mächtiger, gesellschaftlich und politisch einflußreicher Tätigkeitsfelder (z.B. Landwirtschaft) und finanzkräftiger, hoch angesehener Institutionen (z. B. Universitätsinstitute, Botanische Gärten, Verlage). Allein im deutschsprachigen Raum investiert der Staat z. Zt. weit über 100 Millionen DM pro Jahr an Personalkosten für die an botanischen Instituten im Interesse von Forschung und Lehre tätigen Mitarbeiter. Deren Arbeitsmöglichkeiten, hingegen, werden durch Probleme der Infrastruktur (Labormanagement, Beantragung von Mitteln zur Anstellung von Zeitarbeitskräften, lokale Studienordnungen oder Selbstverwaltung) weitgehend eingeschränkt, vielfach sogar vollständig unterbunden. Die Kosten der restriktiven Maßnahmen werden auf nachfolgende Generationen abgewälzt, denen die Anwesenheit an der Universität keine neuen Berufsperspektiven eröffnet. Nicht nur die Botanik (als eine von vielen Wissenschaftsdisziplinen) leidet unter diesen Systemzwängen (Aufrechterhaltung eines geschlossenen Systems), schwerwiegender sind vielmehr die damit verbundenen menschlichen Einzelschicksale und die Erkenntnis der Studierenden, durch Studium und eigene Leistung aus der Gesellschaft ausgegliedert zu werden. "Stuck on the road to nowhere: Thousands of thirtysomething scientists are being thrown on the scrapheap...." (New Scientist, 14.10.95).

"Die Gedanken sind frei" erkannte Friedrich Schiller. Menschliche Gesellschaften sind auf Kommunikation aller Beteiligten angewiesen, wir Menschen wollen ja auch von uns aus kommunizieren, unsere Gedanken anderen mitteilen und unseren Platz in der Gesellschaft wahrnehmen. Nach der Informationstheorie ist Information an sich wertfrei, erst wenn der Informationsinhalt eine Nachricht enthält, die ein Empfänger versteht, gewinnt sie an Wert. Eine Aussage oder Nachricht, die mit einer Instruktion verknüpft ist, beeinflußt wie immer auch die Handlungen des Empfängers. Jede Art eines Informationstransfers und jede Wissensvermittlung ist mit erheblichen Kosten verbunden. Wir wissen, was Bücher, eine Fernseh- oder Filmproduktion kosten, welcher Aufwand zur Aufrechterhaltung eines Botanischen Gartens oder eines Philharmonischen Orchesters betrieben wird und was in der Werbebranche oder bei Telekom verdient wird. Alle Umsetzungen in Organismen werden mit ATP (dem "Geld" des Zellstoffwechsel) bezahlt, und letzlich hat sich im Verlauf der Erdgeschichte kein zweiter derart effizienter Mechanismus zur Energiegewinnung entwickelt wie die Photosynthese grüner Pflanzen.

Auch die an Universitäten betriebene Forschung kostet viel Geld, und wenn wir wollen, daß auch die Steuerzahler von morgen Mittel dafür bereitstellen, müssen wir sie rechtzeitig, d. h. während ihrer Lernphase - in der Schulzeit und während des Studiums also - darüber informieren, womit sich die heutige Forschergeneration befaßt und auf welchen Erkenntnissen früherer Generationen ihr Wissen aufbaut. Jeder Wissenserwerb, jeder Wissenstransfer und jede Wissensverwaltung ist darüberhinaus mit viel Arbeit und immer mit persönlichen Leistungen verbunden.

Wissensvermittlung an Universitäten erfolgt auf unterschiedlichen mehr oder weniger miteinander verknüpften Ebenen und orientiert sich an einer Anzahl gewachsener und institutionalisierter Normen. Dazu gehört u.a. die Kapazitätsverordnung, die gerade bei experimentell aufwendigen Fächern wie der Biologie den studierwilligen Abiturienten Restriktionen auferlegt. Dazu gehören auch Studienordnungen, die sich an Gremienbeschlüssen orientieren und die Studierfähigkeit eines Faches oftmals durch lokal gegebene Restriktionen abgrenzen und damit andere Fachinhalte oder andere Betrachtungsweisen des Faches ausschließen. Der Staat, der Absolventen eines Biologiestudiums nach bestandenem Staatsexamen in der Vergangenheit als Lehrer einstellte, hat sich seit Jahren aus seiner Verantwortung weitgehend herausgewunden.

Zur Wissensvermittlung an der Universität wie auch an der Schule gehört seit Sokrates' Zeiten das persönliche Gespräch zwischen Lehrenden und Lernenden, es gehören dazu die unterschiedlichsten Meinungen und Hinweise darüber, wie die erteilte Information (Instruktion) in für die lernende Generation sinnvolle Aktionen umgesetzt werden kann. Gute Lehrer geben den Lernenden einen Einblick in ein Wissensgebiet und versuchen komplizierte Sachverhalte möglichst einfach aufzubereiten, weisen jedoch gleichzeitig darauf hin, daß es sich bei den dargestellten Inhalten nicht um absolute Wahrheiten handelt. Praktika, Labortätigkeit, Feldarbeit, Exkursionen und Seminararbeit sind zeit- und finanzaufwendige Aufgaben, durch die die Lernenden mit dem jeweiligen kulturellen Zustand vertraut gemacht werden sollen und die dazu dienen, sie in die Gesellschaft zu integrieren.

Die Universität (oder eine Akademie) war primär schon immer eine Informationsbörse und sie sollte es allein schon zur Wahrung der eigenen Identität auch in Zukunft bleiben. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehört die Ausbildung und Förderung profilierter Persönlichkeiten, die nach Studienabschluß in der Gesellschaft Führungsaufgaben wahrzunehmen haben. Nicht in allen Berufen sind dieser Anspruch und die Verantwortung so offensichtlich wie beim Lehrerberuf, wo eine einzelne Person (während einer Schulstunde) die Interessen des Staates, der eigenen Generation und eines Faches vor 10 oder weit mehr Kindern oder Jugendlichen zu vertreten hat.

Neben den persönlichen Kontakten im Universitätsbereich spielen weitgehend unpersönliche Medien der Wissensweitergabe eine essentielle Rolle. Bücher (Lehrbücher für Schulen und Universitäten, Wissenschaftliche Zeitschriften, Kataloge u.a.) seien an erster Stelle genannt. Sie haben sich seit Jahrzehnten als unentbehrliche Hilfsmittel im Wissenstransfer als Informationsspeicher und als Lernvorlagen bewährt, können aber in zunehmendem Maße die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Bücher können privat erworben werden und gehen damit in den persönlichen Besitz des Käufers über. Bücher sind praktisch, Texte lesen sich leicht, es gibt hervorragend gestaltete Bildbände, es bereitet Vergnügen, sich die Bilder anzusehen, und es gibt Kataloge oder Lexika zum Aufsuchen ganz bestimmter Informationseinheiten. Es gibt Bibliotheken mit umfangreichen Buchbeständen, aus denen private Nutzer - zumindest im Prinzip und meist auch in der Praxis - Bücher problemlos entleihen oder in der Bibliothek lesen können. Am Arbeitsplatz benötigte Teilinformationen werden durch Photokopieren erstellt. Die photokopierte Informationeinheit geht somit de facto auch in den Privatbesitz des Nutzers über, denn Sammlungen kopierter Beiträge oder von Sonderdrucken publizierter wissenschaftlicher Artikel sind in der Regel für Dritte wertlos, weil sie sich an subjektiven und nicht an objektiven Kriterien orientieren. Sammlungen kopierter Dokumente sind fast immer unvollständig, können aber durchaus zu persönlichen Kontakten zwischen Benutzer und Autor (Wissenschaftler) führen, da beide auf gleichem Gebiet tätig sind und deshalb auch gleiche Interessen verfolgen.

Gedruckte Texte gelten als richtungsweisend, der Leser geht davon aus, daß sie verbindlich und fehlerfrei seien. Nur, in Wirklichkeit war das schon immer ein Mythos. Allein die Freiheit eines Autors, Sachinhalte aus einem vorhandenen Gesamtwissen auszuwählen, führt zu einer Schwerpunktbildung, die nicht immer die Intentionen oder Interessen der Leser trifft. Verlage haben immer wieder zu verstehen gegeben, daß die Herstellungskosten hoch seien und daß deshalb auf den Umfang Rücksicht zu nehmen sei, daß Einsparungen an der Ausstattung in Kauf zu nehmen seien und daß z. B. nur Strichgraphik oder s/w Photos aufgenommen werden dürfen. Richtschnur ist immer die Auflagenhöhe. Viele, mit großem Aufwand erworbene wissenschaftliche Erkenntnisse werden inzwischen gar nicht mehr gedruckt. Genannt seien vor allem die Nukleotidsequenzen von Genen und Genomen, Genkarten oder die Liste taxonomischer Literatur (der Kew Index), der seit vergangenem Jahr nur noch auf CD erhältlich ist.

Lehrbücher stellen immer einen Kompromiß zwischen einem Lesebuch und einem Katalog dar, sie dienen primär als eine Anregung, sich mit einem gegebenen Thema oder Fach auseinanderzusetzen, sie sind nie vollständig und oft wird argumentiert, sie seien nicht auf dem neuesten Stand. Ebenso unvollständig sind alle unsere heutigen Instituts- und Universitätsbibliotheken - trotzdem, wir werden mit dem Zustand noch eine Weile leben müssen


Multi-Media

Multimedialer Wissenstransfer ist in unserer heutigen Informationsgesellschaft, vor allem im Berufsleben ein Faktum und kein abstraktes Diskussionsthema. Computer sind weit verbreitet, die heutige Schülergeneration ist mit ihnen vertraut, viele haben den Einstieg in die Computerwelt spielend erlernt. Schon 1959 bediente sich die Universität Tübingen ihrer, um Hörergeldrechnungen auszustellen, seit den sechziger Jahren ist es üblich, daß Wissenschaftler zur Auswertung von Ergebnissen mit ihnen arbeiten, 1970 haben wir dafür gesorgt, daß an der Universität Heidelberg speziell für Biologiestudenten ein Computerkurs zur Lösung populationsbiologischer und molekularbiologischer Fragen eingerichtet werden konnte, und seit Beginn der achziger Jahre gibt es Computer im Privatbesitz.

Wie in der Forschung sind Leistungen auf dieser Ebene auch wieder mit Persönlichkeiten verknüpft, die ihre Ideen realisierten, um Informationen aufzuarbeiten und sie Privatpersonen zugänglich zu machen: Steve Jobs, Bill Gates, Scott McNealy, Marc Andreessen und sein Sponsor Jim Clark seien genannt. Alle haben ihre Arbeiten an der Universität vorbei realisieren können. Jim Clark ist das Verdienst zuzuschreiben, Steven Spielberg bei der Produktion von "Jurassic Park" unterstützt zu haben und damit das Interesse am Leben und Verhalten von Dinosauriern geweckt zu haben. Kein Lehrbuch, keine Universität hat es bislang verstanden, die Materie derart "lebensnah" widerzugeben und so viele - vor allem Jugendliche und Kinder - zu begeistern und manche Berufsvorstellungen zu wecken. Doch anfängliche Begeisterung wich schnell durch die Einsicht, daß Dinosaurier eigentlich nicht zu richtigem Leben erweckt werden können und daß es sinnvoller sei, sich mit lebenden Tieren zu beschäftigen.

Ein Interesse an der Biologie, der Botanik, Zoologie und allem, was mit Leben zu tun hat, hat es schon immer gegeben und das wird auch in Zukunft so bleiben. Darum brauchen wir uns im Prinzip keine Sorgen zu machen. Es ist nun einmal eine menschliche Eigenschaft, neugierig zu sein, und alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um die Informationen und Leistungen zu erhalten, die man für das eigene Leben als notwendig erachtet. Es gibt genug Informationsquellen und Animationen, die diesem Bedürfnis entgegenkommen. Einzelheiten über tierisches Verhalten z. B. können wir regelmäßig zu besten Sendezeiten im Fernsehen betrachten, dafür werden weder Computer noch Universitätseinrichtungen benötigt. Wenn wir die Tiere aber wirklich sehen wollen, müssen wir sie in einem Zoo oder einem afrikanischen Nationalpark besuchen. Die Kosten hierfür liegen allerdings weit oberhalb der Fernsehgebühren.

Multi-Media bietet uns die Möglichkeit, jede Wissenseinheit so aufzuarbeiten, daß sie ohne institutionalisierte Restriktionen verbreitet werden kann. Ein dem Buch sicher gleichwertiges Medium ist die CD-ROM. Doch im Vergleich zu einem Buch bietet eine Scheibe 1000 mal so viel an Information und ist in der Herstellung 10 mal billiger als ein Lehrbuch. Privaten Nutzern wird damit eine Informationsmenge geboten, die auf anderem Wege unerreichbar wäre. Die Information kann zu Hause und zu jeder Tageszeit genutzt werden. Sie ist Privateigentum und schränkt dadurch den Einfluß anderer (institutioneller) Informationsanbieter (z.B. Universitäten) auf den Besitzer ein.

Ein Buchtext enthält wenige Megabyte (MB) an Textinformation, auf einer CD-ROM (einem elektronischen Buch: compact disk - read only memory) ist Platz für 650 MB. Sobald SONY, Philips oder Toshiba ihre Zusagen wahrmachen, werden es wohl bald 3 (bis 4) GB sein. Das entspricht in Bytes etwa der doppelten Menge an Informationseinheiten im menschlichen Genom (2-3 x 109 Basenpaare). Zur Aufklärung dieser Nukleotidbasensequenz wurde die bislang größte Wissenschaftsorganisation (Projekt HUGO) ins Leben gerufen. Sie ist nicht an ein bestimmtes Institut oder eine bestimmte Nation gebunden. Die Datenauswertung, Kompilation und Einordnung in vorgegebene Informationseinheiten (23 Chromosomen des haploiden Chromosomensatzes) erfolgen über bereits vorhandene Computerprogramme, die ihrerseits bereits verbindliche Normen darstellen. Vergleichbare Projekte gibt es auch in der Botanik, so z. B. das Arabidopsis-Projekt, mehr dazu auf unserer CD oder Web-Seite, oder unter http://genome-www.stanford.edu/. Für die beteiligten Wissenschaftler degeneriert der Slogan "Freiheit der Wissenschaft" zu bedingungslosem Gehorsam, da das Ziel und die Methoden, einschließlich aller damit zusammenhängenden Kosten und der Terminierung durch die Systemeigenschaften vorgegeben sind.

Die Musikbranche hat andere Maßstäbe gesetzt. Die CD hat die klassische Schallplatte nahezu vollständig verdrängt, doch unbeeinflußt davon blieben die täglichen Musiksendungen im Rundfunk. Wir Menschen nutzen eher die Vorstellungen und Auswahlkriterien der Programmgestalter als CDs aus eigenem Besitz abzuspielen. Einer der Gründe liegt offensichtlich darin, daß private Sammlungen durch den vorhandenen Bestand limitiert sind (sie stellen geschlossene Systeme dar), der Rundfunk verfügt über ein viel größeres Spektrum an Musikstücken (offenes System). Er kann sich an Neuerscheinungen schneller anpassen als der Käufer von CDs.

Warum denn nun Botanik online? Wir wissen einfach schon viel zu viel über Pflanzen und die Kapazitäten unserer Druckmedien sind nicht ausreichend, um dieses Wissen zu verwalten und weiterzugeben. Multi-Media bietet aber nicht nur privaten Nutzern, z.B. Studierenden, sondern auch Hochschullehrern neue Arbeitsmöglichkeiten. Sie können sich daher besser auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren und in Lehrveranstaltungen Bewertungen fällen anstatt Standardwissen abzuspulen. In einem elektronischen Buch (CD-ROM) können (müssen aber nicht) beliebige Informationseinheiten untergebracht werden. Text, farbige Bilder, farbig gestaltete dreidimensionale Diagramme, aber auch Ton, Bildfolgen und Filme. Fast alles also, was menschliche Sinne von der Umwelt erfassen können und was auch im konventionellen Unterrichtsbetrieb an Universitäten und Schulen genutzt wurde oder hätte genutzt werden können.

Aber auch zur Erstellung einese ektronischen Buches auf CD-ROM bedarf es eines großen Organisations- und Arbeitsaufwands. Da auch unsere Zeit limitiert ist, heißt es daß nicht alles Denkbare automatisch und umgehend in eine neue Version einer CD gelangen kann. Neben den arbeitstechnischen Problemen stellen sich juristische Fragen (Copyright). Es gibt hervorragende Filmarchive, z. B. das des Instituts für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen, dessen Aufgabenbereich durch eine Satzung genau festgelegt ist. Das Institut hilft Wissenschaftlern, die eine interssantes Thema bearbeiten, bei der Umsetzung von Ergebnissen und Beobachtungen in einen Film oder in ein Video. Diese Filme können von Hochschullehrern für ihre Lehrveranstaltungen kostenlos ausgeliehen werden. Wir haben noch keine Gespräche darüber geführt, ob Filmsequenzen aus dem Bestand auch für private Nutzer auf CD bereitgestellt werden können.

Inzwischen unabhängig von unserem CD-Projekt haben wir die Web-Seite im WWW unter der Bezeichnung "Botanik online - die Internetlehre" initiiert. Botanik online ist mehr als Bibliothek denn als elektronisches Buch zu verstehen. Es ist a priori ein offenes System, während ein elektronisches Buch wie ein normales Buch als ein geschlossenes System konzipiert ist, die einzelnen Informationseinheiten sind in ein homogenes - hoffentlich auch ausgeglichenes - Konzept integriert. Von dem Moment an, wo die CD in die Produktion geht, sind keinerlei Änderungen mehr möglich, es sei denn, wir produzieren eine neue Version, und das lohnt sich wegen des erforderlichen Arbeitseinsatzes erst wieder nach einer gewissen Zeit und nachdem genügend Verbesserungen vorgenommen worden sind. Merklich verbesserte Versionen einer CD-Botanik wird es aber auch nur dann geben, wenn genügend konstruktive und praktikable Verbesserungsvorschläge vorliegen. Mit Allgemeinplätzen und "floating arguments" ist uns nicht gedient. Destruktive Kritik bleibt wirkungslos, weil sie ohne Einfluß auf unsere vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten ist.

In der Web-Version sind Änderungen zu jeder Zeit möglich, neben traditionrellen Lehrinhalten somit auch einer Sammlung von Preprints (Vorabpublikationen), wie sie im Bereich der "Scientific community" unter Experten einzelner Teildisziplinen kursieren. Während die CD-ROM primär für private Nutzer konzipiert ist, ist die Web - Version vornehmlich für professionelle Nutzung (z. B. im Universitätsbetrieb) gedacht. Die Informationsmenge auf einer einzelnen CD repräsentiert einen status quo. In unserem Fall genau das, was wir bis heute erarbeitet haben. Die Web-Version kann als Informationsbörse genutzt werden. Neuere Erkenntnisse oder Ergänzungen können daher jederzeit eingebracht werden und bei der Produktion nachfolgender CD-Versionen berücksichtigt werden, Fragen können gestellt, Probleme angesprochen werden. Wir denken auch daran, eine Newsgroup einzurichten, an der sich jeder beteiligen kann und alle Anliegen für einen begrenzten Zeitraum jedem zugänglich sind, der sich in sie einklinkt. Ebenso möchten auch wir uns an andren, bereits etablierten Newsgroups beteiligen. Durch die Vorlage unserer CD und Web-Angebote erhoffen wir uns, daß damit auch real gearbeitet wird. Anders als bei einer Musik-CD, die in 70 min abspielbar ist, wird viel Zeit notwendig sein, um sich mit der gebotenen Materie auseinanderzusetzen. Der Zeitaufwand kann aber portioniert auf die gesamte Studienzeit ausgedeht werden. Wir wollen vermeiden, daß neue Erkenntnisse der "Forschung" zu Herrschaftswissen degenerieren, wie es stellenweise bereits der Fall ist. An Universitäten ist viel mehr Fachwissen vorhanden als in Lehrveranstaltungen geboten werden oder in Prüfungen abgefragt werden kann. Wir haben nichts gegen Prüfungswissen, wir wollen nur klarstellen, daß unser Gesamtwissen, vor allem unser Wissen über Zusammenhänge, weit darüber hinausgeht.

Neben den Links (Querverweisen) innerhalb von "Botanik online - die Internetlehre" gibt es schon jetzt (erst einige wenige Links) auf Angebote anderer Server. Niemand, der sich am elektronic publishing beteiligten möchte, muß sich verpflichtet fühlen, alles in dem hier vorgestellten Rahmen zu präsentieren. Eigene Ideen können auch in Form eigener Hompages auf Servern weltweit angeboten werden. Auch unsere Informationseinheiten können zu Unterrichtszwecken auf andere Server übernommen werden und für bestimmte Lehrveranstaltungen ganz oder in Teilen, unverändert oder verändert übernommen werden. Wir behalten uns aber das Copyright für kommerziellen Vertrieb vor.

Wie auf der CD-ROM wird das Wissenschaftsgebiet Botanik auch in der Web-Version nach Themen gegliedert, die Themen wiederum sind in Abschnitte (gekennzeichnet durch Zwischenüberschriften) unterteilt. In der Web-Version ist jeder Abschnitt eine eigenständige Datei. Die Dateien können hintereinanderweg aufgerufen werden, sie können aber auch durch eine Vielzahl von uns gesetzter Links, also über Hypertext (blau unterlegte Begriffe) erreicht werden. Die Themen im Web sind nicht nummeriert, es gibt kein Stichwortverzeichnis. Neue Abschnitte oder Themen können aufgenommen werden, bereits bestehende durch neugeschriebene ersetzt werden. Autoren, die eine neue Informationseinheit beisteuern möchten, werden namentlich genau so genannt, wie es in wissenschaftlichen Publikationen üblich ist (einschl. Institutsanschrift und wenn vorhanden E-Mail Adresse). Gerade für Hochschullehrer bietet es sich an, ihre Erfahrungen mit Lehrinhalten über das Internet weiterzugeben und es nicht nur vor den eigenen Hörern zu präsentieren. Das Internet kümmert sich nicht um institutionalisierte Autoritäten. Nicht Anonymität ist gefragt, sondern Persönlichkeit. Nicht Vereinsamung am häuslichen PC ist das Ziel, sondern (hier) das Mitmachen an allen Aspekten der Wissenschaftsdisziplin Botanik.

Wer sich zum Studium eines Faches entschlossen hat, wird sich wohl etwas dabei gedacht haben, schließlich geht es um das eigene persönliche Schicksal und das Ziel etablierter Einrichtungen kann es nur sein, ihn dabei zu unterstützen und nicht nur seine Arbeitskraft in Anspruch zu nehmen. Über Internet oder CD erworbene Informationen können bei der Wahl des Studienfaches nützen. Studierwillige können ohne Einfluß von Außen auf diese Weise schon vorab an sich selbst testen, ob sie bereit sind, sich mit der Materie auseinanderzusetzen oder ob es doch besser sei, die eigene Zeit für Wichtigeres einzusetzen. Keine institutionalisierte Studienberatung vermag das zu leisten.

Inhaltlich bemühen wir uns heute und in naher Zukunft den Standard des Lehrangebots der deutschen Universitäten und der amerikanischen Lehrbücher (einschließlich Aufmachung) zu erreichen. Normen wollen wir über- und nicht unterbieten. Allerdings ist es noch zu früh, eigene Normen festzuschreiben, unser Angebot versteht sich deshalb eher als Richtlinie einer Mindestnorm. Wir wissen nicht, was uns die Programmanbieter demnächst bescheren werden. Wir wissen aber aus Erfahrung, daß alle Fortschritte auf diesem Gebiet sowohl für uns Informationsanbieter als auch für die Benutzer unseres Informationsangebots hilfreich sein werden und uns allen viel Arbeit ersparen werden. Die Herstellung der derzeitigen Versionen hat eineinhalb Jahre gedauert und umfaßt einige Hunderttausend "klicks". Jeder Mausklick ist eine subjektive Entscheidung und in der Summe sind sie unumkehrbar.

Die Produktion einer CD-ROM ist weitgehend auflagenunabhängig, sie kann bei Bedarf in beliebiger Stückzahl nachproduziert werden. Die Produktionsmöglichkeiten rücken inzwischen bereits in den privaten Bereich vor, ein CD-Brenner ist z. Zt. für weniger als 1300 DM auf dem Mark und eine Kodak-Photo-CD mit 100 Bildern, deren Abbildungsqualität am Bildschirm gedruckt nur in teuren Kunstdruckbänden erreicht wird, ist für DM 99 zu haben, eine Musik-CD für unter 10 DM. Neue Versionen einer Botanik-CD können daher auch zu bestimmten Terminen, z.B. zum Beginn eines Wintersemesters erstellt werden. Im Gegensatz zu einer Auflage, der immer etwas Endgültiges anhängt, bietet eine Version den Vorteil als vorläufig zu gelten. Nach einigen Versionen könnte eine CD, die sich an Unterrichtskonzepten der Universitäten orientiert, alles das enthalten, was eine Studentin oder ein Student der Biologie vor der Entscheidung, eine Diplom- oder Staatsexamensarbeit zu beginnen, erfahren haben sollte. Prüfungsanforderungen sind hier allerdings nur bedingt als Maßstab einzusetzten, weil potentielle Arbeitgeber der Universitätsabsolventen sie nicht kennen.

Dennoch bietet auch der Umgang mit elektronischen Medien keinen Ersatz für den direkten Umgang mit Lebewesen oder Maschinen. Das durch die neuen Medien akkumulierte und weitervermittelte Wissen entspricht daher eher der geisteswissenschaftlichen Komponente eines naturwissenschaftlichen Faches.

Nichts Prinzipielles spricht gegen die Produktion etwa einer Zoologie- oder Biochemie-CD. Die Herstellung ist nur mit verdammt viel Arbeit verknüpft. Wenn sich ein im Fach und in der Fachvermittlung erfahrener Initiator eines solchen Projekts finden sollte, kann er oder sie auf unsere guten und schlechten Erfahrungen zurückgreifen. Eine spezielle Newsgroup wäre ein guter Einstieg.


Warum ist die Botanik (Biologie) ein so geeigneter Themenkomplex für Multi-Media?

Wie wir aus der Evolutionsforschung wissen, ist das Phänomen Leben mit Wachstum und mit Interaktionen zwischen informationstragenden Einheiten und Katalysatoren verknüpft. Jedes Molekül und jeder Organismus haben eine nur begrenzte Lebensdauer, die Information über ihre Entwicklung wird auf nachfolgende Generationen weitergegeben. Interaktionen sind daher ebenso wichtig wie einzelne Strukturen. Im Gegensatz zur Physik ist die Biologie deshalb eine Wisssenschaft, die einen historischen Prozeß zu bearbeiten hat. Zum Verständnis von Leben sind die Gesetze der Physik unerläßlich, aber nicht ausreichend. Wir können nicht alles das nachvollziehen, was sich den letzten 3-4 Milliarden Jahren abgespielt hat. Wir wissen aber, daß im Verlauf der Evolution zunehmend komplexere Systeme auf unterschiedlichen Hierarchieebenen entstanden. Leben stellt ein offenes System dar, nicht ein geschlossenes, deterministisches, wie etwa die Hardware eines Computers. Kein physikalisches System ist fehlerfrei, schon gar nicht ein lebendes. Zu den wichtigen Aufgaben der biologischen Forschung in diesem Jahrhundert gehört daher die Frage nach der Art dieser Fehler und den Möglichhkeiten, die sich daraus für die Evolution der Organismen ergaben.

Mit Botanik online stehen wir vor einer vergleichbaren Situation. Wir investieren zum gegebenen Zeitpunkt in eine bestimmte Informationsmenge und hoffen, daß sie allen Beteiligten nutzt. Wir sehen die Chance, Fehler (auf allen Ebenen) zu korrigieren oder die Fehler auszunutzen, um neue andersartige Informationseinheiten (Themen, Bilder Sätze etc.) einzubringen. Das Projekt ist weder an eine bestimmte Person, eine bestimmte CD oder an einen bestimmten Server gebunden. Es können beliebige, schon vorhandene Informationseinheiten (auch bereits vorhandene Lehrbücher oder gedruckte Kataloge) in das System eingebunden werden ohne die eigene Identität aufzugeben. Wie die Evolution der Organismen, steuert auch Botanik online kein vorgegebenes Ziel an. Die einzelnen Informationseinheiten gehören unterschiedlichen Kategorien an (Text, Bilder...später wohl auch Film und Sound), jede einzelne Informationseinheit bleibt nur so lange erhalten, bis sie durch eine verbessserte oder ganz andere ersetzt wird. Die Existenz des Gesamtprojekts beruht auf dem Setzen der Verknüpfungen (Links). In der Botanik (Biologie) sind das die Wechselwirkungen zwischen der Systemelementen auf verschiedenen Ebenen: Moleküle reagieren untereinander, es entsteht ein Stoffwechsel, Zellen kooperieren miteinander, es entsteht ein vielzelliger Organismus, Organismen stehen untereinander und mit ihrer Umwelt in Beziehung, wir nennen das ein ökologisches Gleichgewicht. In Botanik online ist Platz für alle Informationseiheiten, die etwas mit der Wissenschaft über die Pflanzen zu tun haben. Filme zu bestimmten Themen sind nützliche didaktische Hilfsmittel, ihr Fehlen zum jetzigen Zeitpunkt gefährdet jedoch nicht die Weiterentwicklung des Projekts.

Schulbuchverlage bemühen sich derzeit, Lehreinheiten für Schulen über Internet zu verbreiten. In der Tat sind schulrelevante Lehreinheiten für das Netz viel geeigneter als universitätsrelevante, weil die einzelnen Einheiten von Natur aus kurz sind und somit schnell und preisgünstig abgerufen werden können. Wir stehen eher vor dem Problem, mit langen Texten fertigzuwerden. Jede Kürzung würde mit sachlichen Einschränkungen verbunden sein, die Information würde dem Nutzer vorenthalten. Und genau das wollen wir vermeiden. Jeder soll selbst entscheiden, ob er oder sie unser Angebot annimmt oder nicht und welche Teile des Angebots genutzt werden.

Bei Botanik online kommt es daher primär darauf an, Knoten und Verknüpfungen zu etablieren. Hierbei handelt es sich um logisch nachvollziehbare Schritte. Wir nutzen auf der CD und im Netz uns zur Verfügung stehende Hypertextverknüpfungen, wobei auf der CD (= dem elektronischen Buch) das Register wie in einem konventionellen Buch die Hypertextfunktion wahrnimmt. Es gibt auf unserer CD in der derzeitigen Form (außer im Vorspann) keine blau markierten Begriffe. Wir nutzen also beiweitem nicht alle verfügbaren oder denkbaren Möglichkeiten aus (allein schon. weil uns nicht beliebig viel Zeit zur Verfügung steht) und bieten somit Verbesserungsmöglichkeiten an. Forschung funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Ob eine einzelne Informationseinheit (Beschreibung eines Experiments oder eines Sachverhalts) den Anforderungen der Praxis genügt, also in den Augen eines Experten als richtig und aktuell dargestellt erscheint und beim Lernenden ein Aha-Erlebnis auslöst, ist vom System her belanglos, solange die Chance zur Verbesserung bestehen bleibt. Was richtig oder wahr ist, bleibt dabei offen. Die Wiedergabe einer richtigen Information kann sich nämlich als falsch erweisen, wenn der Informationsanbieter etwas verschwiegen hat, wonach er nicht explizit gefragt wurde. Ob ein solches Verschweigen (Vorenthalten eigenen Wissens) allerdings vorsätzlich oder ungewollt ist, läßt sich bestenfalls im Einzelfall, aber nie prinzipiell klären. Auch das sind Dinge, die mit "Leben" und damit auch mit unserer Wissenschaftsdisziplin zu tun haben.

Experimentelle naturwissenschaftliche Forschung ist mit einem reduktionistischen Ansatz verknüpft, man suchte und sucht nach Schaltern, richtigen Knoten und Verknüpfungen. Unsere Technik und damit auch unser Lebensstandard beruht auf Erfolgen dieses Wissensgewinns und Wissenseinsatzes. Biologische Forschung, die Erforschung komplexer Einheiten, bedient sich vielfach des "black box" Prinzips. Dingen, die wir nicht durchschauen, geben wir einen Namen. Wir wissen, daß etwas funktioniert, aber wir wissen nicht, warum es so funktioniert. Normalerweise wird diese Frage auch gar nicht gestellt. Erfahrung und der Erfolg einer Handlung sind entscheidend, sei es nun der Heilungserfolg eines Medizinmanns, der keine Vorstellung von der chemischen Struktur bestimmter Rauvolfia-Alkaloide hat, oder sei es unsere Unkenntnis vom detaillierten Aufbau des Computers, an dem wir täglich arbeiten.

Wir sind in der Biologie an Zusammenhängen interessiert, wobei die oben skizzierten Probleme logischer Entscheidungen außeracht gelassen werden können. Wir möchten das als Einheit verstehen, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen. Schließlich ist die Verarbeitung von Sinnesreizen ein entscheidender Erfolg biologischer Evolution, um den Organismen ein Überleben in einer gegebenen Umwelt zu ermöglichen.

Vor einer vergleichbaren Bewertungssituation stand auch Mark Jackson, Computerexperte von Kew Garden (Botanischer Garten London, größtes britisches Herbar, Herausgeber des "Kew Index", der Liste taxonomischer Literatur, sowie anderer Kataloge, bzw. Standardwerke, wie "Flora of Tropical East Africa") bei der Erstellung der CD "Poisonous Plants in Britain and Ireland" (London: HMSO Electronic Publications, 1995). Die CD enthält über 2000 Pflanzenarten (Bilder, Beschreibungen, Hinweise auf Giftwirkungen und Gegenmaßnahmen). Von daher entspricht sie einem Katalog. Die Angaben zu Therapiemaßnahmen entsprechen rechtsverbindlichen Normen. Sie enthält darüberhinaus auch einen Bestimmungsschlüssel. Experten, die mit kommerziellen KI-Anwendungen befaßt sind, argumentierten, daß die "Intelligenz" hierzu nicht erst zu entwickeln sei, sondern bereits im System enthalten ist. Auf der Datenbank in Kew werden alle Daten über Pflanzen in einem internationalen Standardformat: DELTA (Description language for taxonomy) gespeichert. Taxonomie schien zu komplex zu sein, um auf gängige KI-Konzepte zurückgeführt zu werden. Das Problem wurde daher geteilt. Es wurde von System Simulation Ltd. ein Expertensystem entwickelt, das sich nur mit der Art der Fragen befaßte, die ein Benutzer stellen könnte. Dessen Entwicklung erfolgte ohne botanische Kenntnisse und ohne Berücksichtigung von Verknüpfungen wie sie für biologische Systeme typisch ist (d.h. ohne wenn......dann......Beziehungen). Bei der Benutzung des fertigen Schlüssels können "best questions" gestellt werden, um die Zahl der infragekommenden Pflanzenarten schnell auf ein Minimum, bzw. auf die einzig richtige Art schrumpfen zu lassen. Das Programm erlaubt, Fragen unbeantwortet zu lassen. Es läßt jedoch keine sachlichen Fehler zu. (Details: Byte, Mai 1995, Feature 40IS 7-16). Wir haben es einmal im Zusammenhang mit der fiktiven Bestimmung von Digitalis getestet. Auf die Frage nach der Zahl der Staubblätter haben wir die Zahl 5 eingegeben (eine weit verbreitete Grundzahl bei Dikotyledonen). Diese Falschangabe (Digitalis hat - leicht erkennbar - nur 4 Staubblätter) führte uns in eine Sackgasse, aus der kein Entweichen möglich war. Schließlich wurden uns einige Arten aus völlig verschiedenen Verwandtschaftskreisen gezeigt, die nichts mit Digitalis zu tun hatten. Unser Ziel konnten wir nur durch Eingabe der richtigen Staubblattzahl oder durch Überspringen dieser Frage erreichen.

Dieses Beispiel soll auch noch einmal zeigen, daß die Phänomene in der Biologie und das Vorgehen in der Wissenschaft (Suche nach Ursachen und Zusammenhängen) nicht allein durch einen dichotomen Schlüssel ersetzt werden kann. Wir nutzen unser Wissen in Form eines Expertensystems, wobei Erfahrung eine entscheidende Komponente bei der Entwickluung von Hypertextverknüpfungen darstellt.


ANGEBOTSUMFANG


Das Teilprojekt: CD-ROM von Botanik online enthält mehrere unabhängige, durch Hypertext jedoch verknüpfte Verzeichnisse.

Basistext

Als Grundlage dient P. v. Sengbusch: Botanik, McGraw Hill Book Company, 1989. Der Text (eingescannt) ist aufgrund von Hinweisen und Verbesserungsvorschlägen von Kollegen verbessert und ergänzt worden. Wir haben uns bemüht, Mängel auf ein Minimum zu reduzieren, neuere Entwicklungen mit zu integrieren und den Bedürfnissen derzeitigen universitären Lehrangebots gerecht zu werden. Ganz bestimmt werden einige Kollegen manche der "neuesten Forschungsergebnisse" auf Gebieten, mit denen sie vetraut sind, vermissen. Wir bitten daher um Mitarbeit und weitere Hinweise. Ergänzungsbedürftig ist das Literaturverzeichnis. Hier sind nicht nur Angaben aus der wissenschaftlichen Literatur erwünscht, sondern auch Hinweise auf elektronische Datenbanken, auf die Existenz von Newsgroups, oder Angebote auf diversen Servern.

Der Basistext dient als Informationsquelle für all das, womit man sich während des Studiums auseinandersetzen sollte oder könnte. Er ist nach "Themen" gegliedert. Die klassische Einteilung eines Textes in Kapitel wurde bewußt aufgehoben, um das Ganze als offenes System zu gestalten. Die Numerierung in der CD-Version kann zwar als Remineszenz aus der Lehrbuchepoche aufgefaßt werden, spiegelt aber dennoch eine fachspezifische Logistik wider:

"Während für die ersten Themen der CD chemische Grundkenntnisse nicht erforderlich sind, sind sie für das Verständnis von Forschungsergebnissen des 20. Jahrhunderts unerläßlich. Der Text, nach dem Konzept "vom Einfachen zum Komplexen" angelegt, spiegelt durch seinen Aufbau zugleich die Entstehung der Komplexität und Vielfalt von Leben und Lebenserscheinungen im Verlauf der Evolution der Organismen wider" [nach P. v. Sengbusch: Botanik (Klappentext)].

Es gibt ein Inhaltsverzeichnis, über das die einzelnen Themen aufgerufen werden können. Es gibt darüberhinaus ein Register, das die Hypertextfunktion von FrameMaker® nutzt und das primär aus einer Liste von Begriffen besteht. Darüberhinaus ist es möglich, nach Begriffskombinationen, Begriffen, die auf aufeinanderfolgenden Seiten beschrieben werden oder Begriffen in Überschriften oder Bildern zu suchen. Durch Anklicken der Seitenzahl gelangt man zur gewählten Seite. Die Seitenzahlangaben sind sachlich korrekt, denn sie wurden automatisch von FrameMaker® generiert. Die Zuordnung zu den Kategorien mag Fehler enthalten, die auf "menschliches Versagen" zurückzuführen sind. Die Auswahl der Begriffe erfolgte durch menschliche Intelligenz, nicht durch KI (Expertensysteme). Jede Entscheidung ist individuell getroffen worden und beruht letzlich auf unserer Erfahrung und der Kenntnis des Manuskripts. Begriffe sind von Menschen geschaffen worden, in Texten werden sie nach grammatikalischen Regeln verwendet (Plural, Singular, im Dativ etc.), im Register wird Einheitlichkeit erwartet. Fachausdrücke sind vielfach mit Begriffen aus der Umgangssprache kombiniert. Bei der Benutzung von Fachausdrücken werden oft Vorkenntnisse vorausgesetzt. "Kern" ist doch der Zellkern, das weiß man. Sicher, aber ein Physiker oder ein "Laie" verstehen darunter etwas ganz anderes. Ein Zellkern hat mit einem Atomkern oder Kirschkern nämlich überhaupt nichts zu tun. Der Kirschkern wiederum hat sehr wohl etwas mit "Botanik" zu tun. Viele der Begriffe enthalten Elemente, die jedem Außenstehenden unverständlich erscheinen. Begriffe aus dem amerikanischen Slang ("gene jumping" , "gene hitchhiking"), sowie eine Fülle von Abkürzungen, die nur Insider verstehen, kennzeichnen die moderne molekular- und zellbiologische Literatur.

Ein über Hypertext erschließbares Register bietet über das von uns Gebotene den Vorzug des Zugangs zu Katalogen. An jeden Begriff kann z. B. ein Glossar angehängt werden, bestehend aus knappem Text, aus Bildern, Schemata, Literaturhinweisen, Hinweisen auf Datenbanken etc.

Innerhalb eines jeden Themas (nicht des Gesamtbuchs) bietet FrameReader® über seine Suchfunktion die Möglichkeit, Buchstabenfolgen anzusteuern.

Der Basistext enthält eine Vielzahl von Abbildungen, die zum Verständnis des gegebenen Themas beisteuern sollen (das ist so wie in jedem naturwissenschaftlichen Lehrbuch). Die Abbildungsmenge und die Verknüpfung aller Informationseinheiten (Themen, Begriffe) über Hypertext führte zur Generierung des elektronischen Buches (die Seitenzahlen werden auf der unteren Leiste des FrameReader®-Rahmens angezeigt). Hieraus ergibt sich für uns und die Benutzer das Problem, jede beliebige Seite auszudrucken, denn FrameReader® legt zunächst eine Postscriptversion aller vorangegangenen Seiten an, und das dauert. Wir jedenfalls haben alle Versuche in dieser Richtung abgebrochen. Ständig bekamen wir zu hören (und wir wissen das auch), auf Papier würde es sich leichter als auf dem Bildschirm lesen. Um diesem Benutzerwunsch nachzukommen, haben wir von jedem Thema reine Textversionen erstellt. Sie sind nicht Teile des Buches, sind nur über die einzelnen Themen ansteuerbar und in vertretbarer Zeit ausdruckbar. Es fehlen darin die Graphiken, die Photos und die chemischen Formeln. Diese Zäsur war ebenfalls Ermessenssache, kann jedoch in nachfolgenden Versionen abgeändert werden. Noch einfacher ist der Ausdruck der PDF-Textdateiversionen (über mitgelieferten AcrobatReader® ansteuerbar). Wir orientierten uns an den Leistungen der derzeit verfügbaren Druckern. Zum Ausdruck von Texten genügt ein einfacher Nadeldrucker. Die Qualität der Bildschirmdarstellungen der Abbildungen wird im Ausdruck mit Tintenstrahldruckern beiweitem nicht erreicht. Das mag in einigen Jahren anders aussehen und würde uns nicht unvorbereitet treffen.

Ein Lehrbuch und auch der Basistext dürfen nicht langweilig werden, das Laden von Dateien darf nicht zu lange dauern. Alles wieder Ermessenssache. Über Hypertext bieten sich Möglichkeiten, Basistext und Katalogwissen ordentlich zu trennen. Gerade für die Botanik bietet es sich an, beliebig viele Pflanzenaufnahmen oder Aufnahmen von Teilstrukturen (Epidermisoberfläche etc) zu präsentieren. Da könnte durchaus die Größenordnung 300 000 in Erwägung gezogen werden (das entspricht in etwa der Artenzahl). Technisch und logistisch ist das kein Problem: Es können nämlich hinter jedes gezeigte Bild oder jeden Begriff beliebig viele weitere abgelegt werden. So. z.B. hinter einem Gattungsnamen die Bilder und Beschreibungen von Arten (für den mitteleuropäischen Raum könnte sogar Vollständigkeit erreicht werden). Die entsprechenden "Listen" sind bekannt (z.B. das Bestimmungsbuch: "Schmeil-Fitschen"). Bei Proteinstrukturen wäre auf die Datenbank des Brookhaven National Laboratory zu verweisen, bei Nukleotid- und Aminosäuresequenzen auf die EMBL-Datenbank, bei Genkarten z.Zt. noch auf verschiedene Adressen, bei chemischen Verbindungen auf den "Beilstein", bei Pflanzennamen auf den "Kew Index", bei Vegetationskarten auf die Archive der lokalen und nationalen Bearbeiter und bei statistischen Daten aus dem Bereich "Umwelt" auf die Server der Bundesregierung. Die Nennung von Namen im Text könnte zum Literaturverzeichnis führen und von dort aus zur gesamten wissenschaftlichen Literatur.

Auf welche Weise die Verknüpfungen zwischen vorhandenem Basistext und den Archiven erfolgen, hängt vom Stand der Technik ab. Angebote, die über das Internet in Anspruch genommen werden, werden mit Sicherheit nicht direkt auf eine CD des Projekts Botanik online übernommen werden, denn das wäre mit überflüssiger Arbeit verbunden. Die Verbreitung von Katalogdaten liegt allein in der Hand der Verantwortlichen dieser Projekte. Der Kew Index z. B. ist auf CD erhältlich, ebenso die EMBL-Datenbank; die Verbreitungskarten der Blüten- und Farnpflanzen der Bundesrepublik Deutschland (alt) nach dem Stand von 1989 sind in Buchform erhältlich. Die Liste der Beispiele ist so lang wie die Zahl der Kommunikationsmöglichkeiten. Für uns kommt es nur darauf an, anzugeben, wie man möglichst effizient an solche Informationen herankommt.

Bei all den Möglichkeiten (und die sind nicht nur theoretischer Natur!) sind praktikable Lösungen anzustreben. Die von uns angebotenen Bilder im Text und den nachgeschalteten Dateien dienen weniger der reinen Wissensvermittlung. Ihre Betrachtung soll der Anregung dienen, sich mit den dargestellten Pflanzenarten oder anderen, sonst nur mikroskopisch sichtbaren Strukturen zu befassen. Sie sind zugleich der Versuch, sachliche Notwendigkeit mit ästhetischen Gesichtspunkten zu verknüpfen und die Chance des elektronic publishing zu nutzen, um persönliche Eindrücke und objektive Wissensvermittlung zu verknüpfen.


Essays

Dieses Verzeichnis dient der Aufnahme von Textbeiträgen, die entweder von Autoren im Verlauf der letzten ca. 10 Jahre z.B. in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert wurden, und die an dieser Stelle unter der Verantwortung des jeweiligen Autors neu veröffentlicht werden können, oder die extra hierfür verfaßt werden. Es soll vor allem Dozenten, Laborleitern oder Leitern von Datenbanken die Gelegenheit bieten, eigene Arbeiten zu präsentieren. Die Argumente für die Etablierung dieses Verzeichnisses lauten: Bereits veröffentlichte Beiträge sind in sich abgeschlossene, in der Regel didaktisch gut aufgearbeitete (oft bebilderte) Texte, in denen ein modernes Arbeitsgebiet vorgestellt wird, das wichtig ist (vor allem daher, weil es das Arbeitsgebiet des Autors vorstellt und weil die Herausgeber der Zeitschriften daran interessiert sind, den Lesern interessante Informationen zu bieten), das aber in dieser Form nicht direkt in einen Lehrbuchtext oder den hier konzipierten Basistext aufgenommen werden kann, weil es sonst seinen Umfang sprengen würde und vor allem, weil ein solcher Beitrag von Autor und Verlag zwar eine Bemühung um Anerkennung in der "Scientific community" und in der außeruniversitären Öffentlichkeit darstellt, eine allgemeine Akzeptanz jedoch nicht automatisch gewährleistet. Ein Zeitschriftenaufsatz findet kaum noch Beachtung, sobald das neue Heft der betreffenden Zeitschrift erschienen ist. Für Neuabonennten sind ältere Hefte praktisch nicht erhältlich. Die in den Archiven der Institutsbibliotheken gespeicherten Bände werden allenfalls genutzt, wenn ein übergeordneter Auftrag vorliegt (z.B. als Literaturquelle für ein Seminar, im Rahmen einer Diplomarbeit u.a.), nur selten können sich Hochschullehrer heute die Mühe machen, einen solchen Aufsatz neu aufzuarbeiten, um den Inhalt für die Konzeption eigener Lehrveranstaltungen einzusetzen. Die Information und der gesamte Erstellungsaufwand sind damit praktisch verloren. Selbstverständlich können hier auch alle Vorzüge des electronic publishing genutzt werden: Computergerechte farbige Bilder, auch Animationen und Filmbeiträge: Kurz, alles das was besser als der Basistext ist. Ob Berufungskommissionen der Fakultäten oder Fachbereiche solche Beiträge als Veröffentlichung anerkennen, vermag heutzutage niemand zu sagen.

An diesem Verzeichnis sollten eigentlich alle derzeitigen und potentiellen Geldgeber (der Steuerzahler, die Universität, die DFG u.a.) interessiert sein. Es müßte sich auch ein Forum für Meinungsbildungen entwickeln. Es fehlen in Deutschland Zeitschriften, die etwa mit "Nature", "Science", "Scientific American" oder "Trends in....". vergleichbar wären. Die neugegründete "Trends in Plant Sciences" enthält in Heft 1 Vieles, was sich auch für unser Projekt als essentiell erwiesen hat, und Heft 2 enthielt einen Beitrag von E. Kranz, der parallel dazu auch einen Essay für unsere CD beigesteuert hat. Der Vergleich beider Darstellungen zeigt, wo die Stärken einer CD gegenüber einem Zeitschriftenaufsatz liegen.

Wir haben in diesem Verzeichnis als Essay auch die "Liste der Sammlung von Conjugaten-Kulturen (SVCK) am Institut für Allgemeine Botanik der Universität Hamburg" aufgenommen. Sie beruht auf einer kürzlich erschienen Veröffentlichung in den "Mitteilungen des Instituts für Allgemeine Botanik der Universität Hamburg". Dieser Essay entspricht einem vollständigen Katalog, denn die Liste enthält alle in Hamburg in Kultur gehaltenen Algenstämme. Der Bericht soll zeigen, wie eine solche Sammlung organisiert ist. Er enthält nur Text. Außer ihn hier auf der CD anzubieten, bieten wir auch eine Web-Version und eine Winword-Datei auf Diskette an. Jeder Benutzer kann den Text dort nach privaten Vorstellungen beliebig nutzen, ein Ausdruck ist problemlos. Die genannten Algenkulturen können angefordert werden. Aber: hier liegt eine der Schnittstellen zwischen Theorie (EDV-Wissensvermittlung) und richtiger Biologie. Ein sinnvolles Arbeiten mit ihnen setzt die Infrastruktur eines Instituts voraus. Die Algen müssen in Kultur erhalten werden, sie müssen regelmäßig unter Sterilbedingungen übergeimpft werden, dafür benötigt man Zeit, Glassachen, Chemikalien und eine Cleanbench. Zur Kultivierung benötigt man Klimaräume oder zumindest einen beleuchtbaren Klimaschrank. Die Algen können photographiert werden, Beispiele dafür zeigen wir im Basistext des Themas Algen (und in nachgeschalteten Bilddateien). Zur Aufnahme standen uns Kulturen in optimaler Wachstumsphase zur Verfügung, ein Interferenzkontrastmikroskop mit Photoaufsatz und Belichtungsautomatik. Ausreichende praktische Erfahrungen im Umgang mit diesen Geräten waren vorhanden.


Optionen

open end, für die erste Version nicht vorgesehen, Ideen sind vorhanden, die Realisierung hängt von der Finanzierung des Projekts in den folgenden Jahren ab.:


WISSEN - MITMACHEN - INVESTIEREN


Wissen

Wie dargelegt, befindet sich die Botanik auf einem hohen Wissensniveau. Es ist wichtig, dieses Wissen an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Das Medium Buch kommt diesem Anspruch in ständig geringerem Maße nach, die dadurch bedingten Defizite sind im Rahmen einer Universitätsausbildung nicht mehr auszugleichen. Die Schere zwischen dem, was in Forschungsinstituten entwickelt wird und dem, was durch Prüfungs- und Studienordnungen festgeschrieben ist, klafft zunehmend auseinander. Ebenso groß ist die Kluft zwischen dem Darstellungsniveau in manchen Lehrbüchern (s/w- Strichzeichnungen, die z. T. noch auf Vorbilder aus dem letzten Jahrhundert zurückgehen) einerseits und dem Angebot (einschl. der Art der Darstellung) im Fernsehen und etwa in den Prospekten der Großforschungsinstitute, einer zunehmenden Zahl wissenschaftlicher Zeitschriften (z.B. Scientific American) und der Werbung andererseits. Die Universität wird schon sehr bald an der außeruniversitären Art des Informationstransfers nicht vorbeigehen können. Es ist nicht zu verhindern, daß Lernende (Schüler, Studenten) in ihrem Alltag leicht Zugriff auf die genannten Informationsquellen haben. Die Legitimation einer Prüfung (und die Autorität eines Prüfers) endet in dem Augenblick, in dem der Kandidat nach bestandener Prüfung durch Arbeitslosigkeit aus der Gesellschaft ausgegliedert wird.


Mitmachen

Auch das kann jeder auf seine Weise und zu jedem beliebigen Zeitpunkt, neu eingegangene Informationen können für die nächste Version berücksichtigt werden.

Folgende Wunschvorstellungen seien genannt:

Schüler und Studenten: Einsatz als Lernhilfe (zu Hause, wann immer man am PC arbeiten möchte): die Informationen an andere weitergeben, dafür sorgen, daß sich im Wissenschaftsbetrieb kein exklusives Wissen ansammelt. Botanik online ist angewiesen auf Hinweise zu schlechten Formulierungen, zu nichtverstandenen Sachzusammenhängen, zu Wünschen nach bestimmten Informationen sowie vor allem auf Meldung von Mängeln, die von potentiellen Prüfern genannt werden. Es ist für Botanik online fatal, wenn ein Prüfungskandidat sich auf eine hier gemachte Aussage beruft, die der Prüfer als falsch oder unsachlich ablehnt und den Kandidaten dadurch in eine für seinen Werdegang fatale Situation bringt

Hochschullehrer: kompromißlose konstruktive Sachkritik, Hinweise auf Unter-, bzw. Überbewertung von Einzeldarstellungen, Hinweis auf Dinge, die nach ihren Vorstellungen unabdingbar sind, bisher aber nicht oder nur mangelhaft dargestellt wurden. Das Mitmachen am Projekt, ggf. eine Empfehlung an Studenten soll den Hochschullehrer von der Aufgabe, essentielle Sachinhalte zu vermitteln, entlasten und ihm dadurch Zeit für die interessanteren und wichtigeren Aufgaben des Berufs lassen (Darstellungen in Vorlesungen aus persönlicher Sicht, subjektive Schwerpunktsetzung, Betonung von eigener Erfahrung und Zeit für die Forschung, für praktische Arbeit und für persönliche Wünsche und Probleme der Studierenden). Botanik online soll darüberhinaus anregen, neue Themen im Rahmen von Staatsexamensarbeiten didaktisch so aufzuarbeiten, daß sie als Unterrichtsbeitrag für Schule oder Universität infragekommen.


Investieren

Für die Botanik und alle Wissenschaftler, die sich mit diesem Gebiet befassen, bedeutet es einen Gewinn, stets auf dem Laufenden zu sein. Investitionen bilden die Grundlage von Gewinnen.

Lernende sollen die Chance nutzen, Gelerntes für ihren avisierten Beruf zu nutzen. Der Einsatz von Multi-Media soll ihnen demonstrieren, daß sich die Anschaffung eines PC gelohnt hat und sich auch für das Lernen einsetzen läßt und nicht - wie bisher - nur zur Erstellung von Praktikumsprotokollen oder Diplomarbeiten (dazu ist PC-Einsatz heute sogar quasi verbindlich vorgeschrieben). Studenten sollen ein Ergebnis sehen können, wenn sie Botanik online einen projektfördernden Vorschlag gemacht haben.

Für Hochschullehrer ist es nach heutiger Ansicht vielleicht noch nicht so karriere- oder prestigefördernd mitzuarbeiten. Je größer ihr Beitrag ist oder sein wird, desto mehr läßt sich die Mitarbeit als Investition verbuchen, es liegt in der Natur des Projekts, auf Kommunikation zu setzen und die auseinanderdriftenden Spezialgebiete der Botanik unter einem vereinigenden Blickwinkel zu sehen (wobei der subjektive Einfluß und Beitrag der Initiatoren des Projekts zunehmend zurückgedrängt wird). Da das Gesamtprojekt kostenniedrig angesiedelt ist, kommen hier traditionelle Lehrinhalte mit gleicher Wichtung zum Zuge wie extrem kostenaufwendige.

Das Projekt schließt auch Aktivitäten auf Verlagsebene nicht aus sofern Risikokapital vorhanden ist. Es sollte ggf. auch zu den Verlagsaufgaben gehören, das Unternehmen langfristig auf eine sichere organisatorische und finanzielle Basis zu stellen und seine Kontinuität sicherzustellen. Andererseits ist auch zu berücksichtigen, daß deutsche Biologiestudenten finanzschwache Kunden sind. Derentwegen haben die deutschen wissenschaftlichen Verlage in den letzten Jahren zunehmend weniger in die Produktion von Lehrbüchern auf dem Gebiet der Biologie investiert und potentielle Autoren kräftig malträtiert. Beim Kauf wissenschaftlicher Literatur (für Instituts- und Universitätsbibliotheken) tritt der Staat ebenso als Kunde in Erscheinung wie im Bereich der Schulbuch-Literatur, die Bücher werden klassensatzweise gekauft. Nur bei den Studenten bleibt der Kunde ein Individuum. Um dem sollten wir helfen.


ANHANG: Gut gemeinte Ratschläge und persönliche Meinungen (aus Vorworten von Lehrbüchern).


M.J. Schleiden: Grundzüge der wissenschaftlichen Botanik, 1842

Wer aus dem vorliegenden Buch Botanik zu lernen denkt, der möge es gleich wieder ungelesen beiseite legen, denn Botanik lernt man nicht aus Büchern. Wer aber die Natur selbst zu erforschen strebt und sich dabei nach einem Führer umsieht, der ihn manchen Fehler, zu dem verführerischer Schein reizt, vermeiden lehrt, biete ich diese Grundzüge an.

J. Sachs: Lehrbuch der Botanik, 1873 (3. Aufl.)

Das hier vorliegende Lehrbuch der Botanik soll den Anfänger in den gegenwärtigen Zustand unserer Wissenschaft einführen, es soll ihn nicht nur mit den wichtigsten bereits festgestellten Tatsachen des Pflanzenlebens bekannt machen, sondern auch auf die Theorien und Probleme hinweisen, mit denen sich die botanische Forschung jetzt vorwiegend beschäftigt... Übrigens wird der aufmerksame Leser aus meiner Behandlung der Literatur auch leicht die Namen und die Bedeutung derjenigen Forscher kennenlernen, welche zumal in neuerer Zeit die Wissenschaft wesentlich gefördert haben.

J. Sachs: Vorlesungen über Pflanzenphysiologie, 1882

Wer aber Vorlesungen hält, hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, seine eigenste Auffassung des Gegenstandes in den Vordergrund zu stellen. Die Hörer wollen und sollen wissen, wie sich das Gesamtbild im Kopfe des Vortragenden gestaltet, es bleibt dabei Nebensache, ob andere ebenso oder anders denken.

F. v. Wettstein, zitiert nach E. Bünning: Entwicklungs- und Bewegungsphysiologie der Pflanze, 1953 (3. Aufl.)

Das ganze physiologische Forschen ist in voller Entwicklung. Es kann das Buch nur ein Bild vermitteln, wie wir derzeit die Vorgänge sehen, wo jetzt die forschende Front verläuft, gut bearbeitete Felder hinter uns liegen und wo Neuland sichtbar wird. Es ist die Aufgabe eines jeden Lehrbuches, Rechenschaft zu geben, wo wir in unserer Forschung stehen und welche Vorstellungen wir uns derzeit bilden können. Es ist das Schicksal eines jeden Lehrbuches, durch die kommende Forschung überholt zu werden. Möge der junge Nachwuchs, den wir auch in der Botanik so dringend notwendig brauchen, aus unserer Darstellung diesen Stand der Erkenntnis gewinnen und mögen durch seine Forscherarbeit unsere Bücher möglichst bald veraltet sein.

E. Bünning: Entwicklungs- und Bewegungsphysiologie der Pflanze. Berlin, Göttingen, Heidelberg: Springer 1953 (3. Aufl.)

Ich sehe [. . .] keinen Nachteil darin, wenn nicht nur dem Forscher, sondern auch dem Studenten neben den Tatsachen die Meinung des Verfassers vorgelegt wird. So wird der Lernende frühzeitig erkennen, daß die Wissenschaft nicht eine Anhäufung von Tatsachen ist, die man nach Belieben entweder aus einer Vorlesung oder aus einem Buch erlernen könne. Wichtiger als die Vermittlung von Tatsachen ist das Überzeugen von der Notwendigkeit, sich zu der Erarbeitung einer eigenen Auffassung über die Wege und Ergebnisse der biologischen Forschung nicht mit einer Quelle zu begnügen.

H. Remmert: Ökologie, ein Lehrbuch. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1978 (1. Aufl.)

Darstellungen der Ökologie gibt es in großer Zahl. Warum noch eine? Jeder Mensch ist anders, jeder sieht die Probleme anders. Jeder setzt die Gewichte anders, jeder hat einen anderen Stil. Wie ich mir als Student oft sehr spezifische Bücher auswählte, so scheint mir heute eine Wahlmöglichkeit unter verschiedenen und verschiedenartigen Darstellungen notwendig. Der Mannigfaltigkeit der Ökologie kommt man meines Erachtens am nächsten, wenn auch eine Mannigfaltigkeit an Darstellungen zu Verfügung steht.

P., v. Sengbusch: Botanik. Hamburg: McGrawHill, 1989

Warum ein Lehrbuch über Botanik, wo doch jeder, der etwas auf sich hält, heute nur noch über Bio- und Gentechnologie redet und wo Lehrpläne mancher Universitäten durch Studien- und Prüfungsordnungen unabänderlich festgeschrieben sind?

Jede Wissenschaft ist ein Teil menschlicher Kulturgeschichte, sie spiegelt einen ständigen Wandel wider, sie fußt auf angesammeltem Wissen und ist ein Abbild menschlicher Neugier. Ein solcher Wissensfundus kann nicht durch einige wenige Daten der letzten Jahre in Frage gestellt werden. Vielmehr dient er als eine solide Basis, die durch neue Ergebnisse erweitert wird und Anlaß zu neuen Fragen gibt. Es ist daher nicht die Aufgabe eines neuen Lehrbuchs, Bekanntes zu widerrufen oder zu vernachlässigen, sondern es unter einem neuen Blickwinkel zu sehen.

Um Pflanzen, ihr Wachstum, ihre Differenzierung und ihre ökologischen Ansprüche zu verstehen, bedarf es aller zu einem gegebenen Zeitpunkt verfügbaren Methoden und Denkansätze. Der Evolutionsforscher Ernst Mayr wies kürzlich darauf hin, daß die herausragende Erkenntnis der Biologie des 20. Jahrhunderts die "Einheit der Biologie" sei. Um den Gedanken nachzuvollziehen, bedarf es der Betrachtung der molekularen und zellulären Vorgänge. Erst hier zeigt sich, daß die Genome der Tiere, Planzen und anderen Organismen in gleicher Weise organisiert sind, in gleicher Weise exprimiert werden, daß die Zellen aus gleichartigen Komponenten bestehen, über die gleiche molekulare Architektur verfügen und daß die Kommunikation der Zellen untereinander auf denselben Prinzipien beruht. Die Evolution der Organismen verstehen wir heute als einen Vervollkommnungsprozeß, ein Zusammenfügen wertvoller genetischer Information und deren sinnvoller Nutzung. Die Organismen nahmen im Verlauf der Evolution an Komplexität zu, der Weg dorthin folgte aber verschiedenen Strategien. In der Evolution der Tiere ist es ein Mehr an Struktur und Leistung. Nur durch die Zunahme der Neuronenzahl und die Erhöhung des Verknüpfungsgrades konnte die Qualität des Lernens verbessert werden, Denken wurde möglich. Bei den höheren Pflanzen - den Blütenpflanzen - sieht es so aus, als würde die Zunahme der Artenzahl, der Vielfalt der Formen, der Anpassungen an die verschiedensten Standortbedingungen und an Bestäuber auf einer stetig geringeren Nutzung der zur Verfügung stehenden genetischen Information beruhen. Das bedeutet, daß zunehmend Gene abgeschaltet, bestimmte Genaktivitäten inhibiert und Biosynthesewege verkürzt werden. Die auf diese Weise entstandenen Formen - auf vielfache Weise abgewandelt - ergeben so die von uns erkannte Vielfalt. Eine zeitweilige Inaktivierung von Genen kann durch die Wirkung bestimmter "Schalter", der Transposons, erklärt werden. Offensichtlich spielen diese bei der Evolution höherer Pflanzen eine herausragende Rolle. Es wird zunehmend deutlich, daß sich die Natur gentechnischer Methoden bedient. Diese gehören derzeit zu den - auch in der Öffentlichkeit - kontrovers diskutierten Themen. Wenngleich in der Anwendung gewisse Gefahren nicht geleugnet werden dürfen, muß hervorgehoben werden, daß sich die Gentechnik bereits heute als eine effiziente Methode zur Klärung vieler Probleme der botanischen Grundlagenforschung bewährt hat, und daß sie auch in Zukunft erfolgreich sein wird, steht außer Frage. Für einen Botaniker ist es wichtig zu wissen, wo und wofür sie einsetzbar ist.

Doch bei weitem nicht alle Probleme sind durch sie lösbar. 1988 erhielten drei deutsche Wissenschafter - J. Deisenhofer, R. Huber, H. Michel - den Nobelpreis für Chemie als Anerkennung für ihre Arbeiten zur Aufklärung der molekularen Struktur eines Photosynthese-reaktionszentrums. Die Photosynthese ist eine Domäne botanischer Forschung. Sie ging viele Irrwege, man könnte sogar sagen, daß die Geschichte dieser Forschungsdisziplin im 20. Jahrhundert eine Aneinanderreihung von Mißverständnissen aufweist. Auch durch die preisgekrönten Arbeiten ist man noch nicht am Ziel. Die Ergebnisse wurden mit einer physikalischen Methode - der Röntgenstrukturanalyse - und dem Einsatz von Großrechnern erzielt. Als Versuchsobjekte dienten keine Pflanzen, sondern Bakterien. Und nur weil wir aus der Evolutionsforschung heraus wissen, daß die Photosynthese in Bakterien entstanden ist und die Vorläufer der Pflanzen Zellen dieser Art als Endosymbionten aufgenommen haben, kommt den Arbeiten auch eine entscheidende Bedeutung für die Botanik zu.

In der klassischen Biologie werden Botanik und Zoologie als zwei gleichwertig nebeneinanderstehende Disziplinen betrachtet und gelehrt. Die Kenntnis der Baupläne von Tieren und Pflanzen wird als unabdingbares Grundwissen eingestuft. Leider ist es aber so, daß die gerade beschriebenen Gemeinsamkeiten der Organismen auf dieser Ebene am wenigsten in Erscheinung treten. Es ist daher nicht mehr unumstritten, über welches Grundwissen ein Studienanfänger verfügen muß. Bedingt durch die bereits an Schulen erfolgte Spezialisierung, beginnen Biologiestudenten ihr Studium unter verschiedensten Voraussetzungen und unterschiedlichsten Vorkenntnissen, ebenso variabel sind deren Berufsvorstellungen. Natürlich ist es für einen Studenten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, im Labor zu arbeiten, nicht nötig, über umfassende Artenkenntnisse zu verfügen oder den Generationswechsel bestimmter Pflanzengruppen zu beherrschen. Andererseits ist es aber unabdingbar, daß andere sich sehr intensiv damit befassen. Die Arten- und Formenvielfalt gehört (noch!?.) zu unserer realen Umwelt. Wir müssen sie kennen, alleine schon, um eine Handhabe für ihren Schutz zu haben. Ein Studium ist ein Nachvollziehen dessen, was Generationen von Menschen auch erst mühsam lernen mußten. Der Erkenntniszuwachs ist stets an die Leistungen bestimmter Personen gebunden. Es gibt nicht die Wissenschaft per se, sondern nur einen Konsens darüber, was erforderlich ist, um sich untereinander zu verständigen. Ausgewählte Inhalte auf Kosten anderer daher als Grundwissen zu deklarieren, wirkt demotivierend und kommt einer Bevormundung der Lernenden gleich. Sie widerspricht der traditionellen Aufgabe der Universität, selbständig denkende Erwachsene auszubilden, die sich nach Studienabschluß in der außeruniversitären Umwelt zu bewähren haben. Ein Lehrbuch - und so möchte ich es verstanden sehen - stellt einen Erfahrungsbericht dar, es ist keine Verkündung ex cathedra.

Ich habe es mir nicht zur Aufgabe gemacht, einen Studenten zum Botanikstudium zu motivieren; das hätte bereits vor Studienbeginn geschehen müssen. Ich habe mich jedoch bemüht, die unterschiedlichsten Facetten botanischer Grundlagenforschung zusammenzustellen und Zusammenhänge aufzuzeigen. Der Erfolg eines Studiums hängt am wenigsten von guten Prüfungsleistungen ab; viel wichtiger ist es, das Gefühl zu bekommen, sich mit einer Sache, einem Problem identifizieren zu können und der "Wissenschaft" nicht als einer abstrakten Größe gegenüberzustehen. Sich mit einem Thema oder Problem zu identifizieren heißt auch, mit anderen darüber zu sprechen und Erfahrungen weiterzugeben. Verschiedene Formen des Lehrens und Lernens dienen der gegenseitigen Verständigung. Eine Spezialisierung, so notwendig sie im Institutsalltag bzw. am Arbeitsplatz auch sein mag, birgt oft die Gefahr der Isolation in sich. Dem ein wenig entgegenzuwirken ist ein weiteres Anliegen dieses Buches. Unsere heutige Gesellschaft ist an vielen Fragen interessiert, zu denen Botaniker Beiträge leisten können. Ohne die Mithilfe der Politik lassen sich die anstehenden Probleme (z. B. Waldschäden in Mitteleuropa, Zerstörung tropischer Regenwälder, verschmutzte Nordsee) nicht lösen. Den Biologen fällt die schwere Aufgabe zu, die Öffentlichkeit über komplexe Zusammenhänge in lebenden Systemen aufzuklären.

Dieses Lehrbuch ist die Wiedergabe von Lehrinhalten, die ich in Veranstaltungen an der Universität Bielefeld vorgetragen habe. Dazu zählen Praktika in der Aufbauphase der Fakultät für Biologie Mitte der siebziger Jahre und eine Anzahl von Vorlesungen und Seminaren in den letzten Jahren. Die Erarbeitung der Inhalte hingegen geschah andernorts: am Institut für Allgemeine Botanik und Botanischer Garten der Universität Hamburg. Hier waren das wissenschaftliche Umfeld und die Infrastruktur eines Instituts mit langer Tradition vorhanden, die die Voraussetzung zur Konzeption eines umfassenden Lehrprogramms sind. Die Bibliothek mit in vergangene Jahrhunderte zurückreichenden Beständen, die umfangreichen Algensammlungen, Präparatesammlungen, der Botanische Garten und das Herbarium Hamburgense boten Anschauungsmaterial für neue Lehrinhalte. Den Mitarbeitern des Hauses danke ich für viele Anregungen sowie für Bereitstellung, Auswahl und Mithilfe bei der Bewertung des Materials. Ich danke dem früheren Geschäftsführenden Direktor des Instituts, Herrn Prof. Dr. W. Abel, dafür, daß er mir im Rahmen einer Vertretungsprofessur Ende der siebziger Jahre die entsprechenden Arbeitsmöglichkeiten bot. Der Stiftung Volkswagenwerk (Hannover) danke ich für die Gewährung eines Akademiestipendiums, wodurch ich Zeit für eine Forschungstätigkeit gewann, die sich als eine fundierte Basis für die Umsetzung von Forschungsergebnissen in Lehrinhalte erwies. Viele der Abbildungen in dem Buch wurden speziell dafür angefertigt. Den Studierenden Rainer Duden, Andrea Fock, Rolf Kappler und Michael Meyberg danke ich für die Herstellung vieler Präparate und Aufnahmen, Frau C. Adami (Hamburg) für die Mitarbeit an Dunkelkammerarbeiten und Herrn K. Weigel (Bielefeld) für die Herstellung der Mehrzahl der graphischen Darstellungen. Herrn Prof. Dr. U. Kristen und Herrn Prof. Dr. K. Kubitzki (Hamburg) danke ich für die fachliche Kritik an zahlreichen Kapiteln. Frau Dr. Susanne Renner (Universität Aarhus) hat das Manuskript vollständig durchgearbeitet und mir eine Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen unterbreitet; ihr gilt mein besonderer Dank. Ich danke allen Kollegen im In- und Ausland, die mich mit zusätzlichen Abbildungsvorlagen versorgten und mir die Nachdruckerlaubnis für graphische Darstellungen erteilten. Besonders hervorheben möchte ich die Unterstützung durch Prof. Dr. W. Barthlott (Bonn), Prof. Dr. J. Bauch, Dr. H.-G. Richter, Dr. U. Schmitt und Dr. G. Seehann (Reinbek), Dr. S. Berger (Ladenburg), Dr. A. Couté (Paris), Prof. Dr. H. D. Ihlenfeldt, Dr. V. Bittrich, Dr. N. Jürgens und M. Struck (Hamburg), Prof. Dr. R. Kollmann (Kiel), Prof. Dr. P. Leins (Heidelberg), Dr. H. Lörz (Köln), Dr. I. Lichtscheidl und Dr. D. G. Weiss (Wien/München), Prof. Dr. E. Schnepf und Dr. H. Quader (Heidelberg) und Prof. Dr. T. N. Taylor (Ohio State), die mir umfangreiche Bildserien zur Verfügung gestellt haben.

Hamburg, Oktober 1988


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