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Abschlußgewebe, Grundgewebe (Parenchym) und Assimilationsgewebe



The Die Epidermis ist das vorherrschende Abschlußgewebe primärer oberirdischer Pflanzenteile, so des Sprosses, der Blätter, Blüten, Früchte und Samen. Nach außen scheiden die Epidermiszellen eine wasserabstoßende Schicht, die Kutikula ab. Die Wurzeln sind von der Rhizodermis umgeben, welche der Epidermis in vieler Hinsicht ähnelt, jedoch auch markante Unterschiede zu ihr aufweist.

Die Epidermis entsteht aus der äußersten Schicht des Apikalmeristems. Die Ableitung der Rhizodermis hingegen ist weniger klar. Je nach Art kann sie entwicklungsgeschichtlich entweder der Wurzelhaube oder der primären Rinde zugerechnet werden. Der Epidermis können zahlreiche Funktionen zugeschrieben werden:

Sie bietet der Pflanze Schutz vor Austrocknung und regelt die Transpirationsrate.
Sie schützt die Pflanze vor den verschiedensten chemischen und physikalischen Fremdeinflüssen sowie vor Tierfraß und Befall durch Parasiten.
Sie ist am Gasaustausch, an der Sekretion bestimmter Stoffwechselprodukte und an der Absorption von Wasser beteiligt.
In ihr sind Rezeptoren für Licht und mechanische Reize enthalten. Sie wirkt damit als ein Signalwandler zwischen Umwelt und Pflanze.

Entsprechend den verschiedenen Funktionen enthält sie eine Anzahl unterschiedlich differenzierter Zellen. Hinzu kommen artspezifische Varianten und unterschiedliche Organisation der Epidermen in den einzelnen Teilen einer Pflanze. Im wesentlichen besteht sie aus drei Kategorien von Zellen:

  1. den "eigentlichen" Epidermiszellen,
  2. den Zellen der Stomata (Spaltöffnungen) und
  3. den Trichomen (griech.: Trichoma, Haar), epidermalen Anhangsgebilden verschiedener Form, Struktur und Funktion.

Zellen der Rhizodermis können einen speziellen Trichomtyp - die Wurzelhaare - ausbilden, die der Wasser- und Nährstoffaufnahme dienen. Bei einigen Arten der Leguminosen sind sie außerdem an der Erkennung und Aufnahme stickstoffixierender Bakterien (Rhizobien) beteiligt. Die Rhizodermis sondert ständig verschleimende Zellen ab, die eine Rhizoshäre bilden, welche sowohl der Pflanze als auch sich darin entwickelnden Mikroorganismen einen neuen Lebensraum bietet.

In älteren Sprossen und Wurzeln sind die primären vielfach durch ein sekundäres Abschlußgewebe, die Borke ersetzt. Sie entsteht aus dem Phellogen, einem sekundären Kambium und ist vielfach durch Lentizellen unterbrochen, die ihrerseits dem Gasauatausch dienen.

Die Hauptmasse aller Gewebe bildet das Grundgewebe oder Parenchym. Zu den parenchymatischen Geweben gehört das Mesophyll, ein Assimilationsgewebe, das in Blättern in Palisadenparenchym und Schwammparenchym differenziert sein kann.


© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de