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Aneuploidie


Chromosomensätze, die das Einfache oder Vielfache einer Grundzahl (n) enthalten (1n, 2n, 3n, ..xn) bezeichnet man als euploid, jene, die sich durch ein zusätzliches oder ein fehlendes Chromosom auszeichnen, als aneuploid, z.B. 2n+1, 2n-1, 3n+1, 3n+2, 3n-1 usw.

Stets ist die Balance der Chromosomen untereinander gestört, und nahezu ausnahmslos macht sich Aneuploidie durch Wachstumsanomalien bemerkbar, sofern sie nicht von vornherein letal ist. Einzelne zusätzliche Chromosomen (Trisomien) rufen die geringsten Schäden hervor. Derartige Mutanten sind bei nahezu allen Kulturpflanzen gefunden und charakterisiert worden. Besonders eindrucksvoll sind die an Datura stramonium (Stechapfel) (n=12) gefundenen Störungen. Jedes einzelne der 12 Chromosomen führt zu einer abartigen, aber für das jeweilige Chromosom typischen Veränderung der Fruchtform (A. F. BLAKESLEE, 1921, 1934).

Der Verlust einzelner Chromosomen wirkt sich gravierender aus. Beim Mais sind zahlreiche solcher Formen beobachtet worden, doch erwiesen sie sich alle als steril. Fertile Formen fand man bei hochgradig polyploiden Arten wie dem hexaploiden Weizen (Triticum aestivum). Durch Selbstung von Mutanten mit einem fehlenden Chromosom entstehen Formen, die sich durch den Verlust eines Chromosomenpaares auszeichnen (Nullisomen).


© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de