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Hepaticae (Lebermoose)


Der Vegetationskörper vieler Lebermoose ist ein lappig strukturierter Thallus, der der Unterlage flächig anliegt und sich nur selten von ihr abhebt. Er ist differenziert und gegenüber der Umgebung durch spezialisierte Zellen abgeschirmt, die außen von einer dünnen Kutikula bedeckt sind. In regelmäßigen Abständen sind Atemöffnungen vorhanden, die sich im Gegensatz zu den Spaltöffnungen nicht schließen. An die Unterlage sind die Thalli durch Rhizoide fixiert. Die Sporen sind mit Elateren versehen, das sind hygroskopisch verformbare Fortsätze, die der Sporenausbreitung durch eine Schleuderbewegung dienen.

Sporen mit Elateren


Typische Vertreter sind:

Marchantia polymorpha ist zwar das bekannteste, aber in Wirklichkeit untypischeste Lebermoos. Marchantia (und Conocephalum) -Arten bilden den höchstdifferenzierten Gametophyten aus, der bei den Lebermoosen bekannt ist, ganz im Gegensatz zu den meisten anderen, die eher "primitiv" wirken. Ein "typisches" Lebermoos ist beblättert, es entspricht daher auch nicht dem, was der Name besagt. Marchantia ist zweihäusig; männliche und weibliche Gameten (Antheridien und Archegonien) entstehen auf getrennten Pflanzen.

Arten aus der Gattung Riccia sind, wie Marchantia, meist landbewohnend, Riccia fluitans ist zu aquatischer Lebensweise zurückgekehrt. Beide Gattungen gehören in die Ordnung Marchantiales, gehören aber unterschiedlichen Familien an: Marchantiaceae und Ricciaceae.

Sphaerocarpos donellii aus Texas und Florida ist ein Versuchsobjekt der klassischen Genetik (Tetradenanalyse), die einheimische Art Sphaerocarpos michelii wurde nie für solche Untersuchungen eingesetzt. Ordnung: Sphaerocarpales. Ebenfalls in diese Ordnung gehört eine sekundär aquatisch gewordene Gattung: Riella.

Neben den thallösen Lebermoosen kommen Formen mit blattartigen, z.T. untergliederten, aufrecht wachsenden Thalli vor. Der Anteil derart strukturierter Arten beträgt etwa 85 Prozent der ca. 9000 bekannten Lebermoosarten. Eine repräsentative Ordnung dieser Gruppe sind die Jungermaniales.


© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de