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Hochspezialisierter, komplexer Anheftungsmechanismus des Samens der Orchidee Chiloschista lunifera

Chiloschista ist ein Epiphyt, der in den höchsten Baumkronen der Regenwälder des tropischen Asiens lebt. Die winzigen "Staubsamen" sind windverbreitet, die dargestellte komplizierte Struktur dient dazu, den Samen zur Keimung an den dünnen Baumzweigen zu verankern. a und b: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen aufeinanderfolgender Stadien des Anheftungsprozesses. Reifer, keimungsfahiger, 0,6 Millimeter langer Samen beginnt etwa 10 Sekunden nach Benetzung mit Wasser mit der Abspreitung bestimmter Zellen ("E-Zellen"). Nach ca. 15 Minuten beginnen die alternierend zwischen diesen "E-Zellen" liegenden breiteren "F-Zellen" zu quellen und sich aus dem Zellverband zu lösen. Die, E-Zellen" spreiten sich noch weiter ab und verlängern sich geringfügig. Die "F-Zellen" sind weiter aufgequollen, und ihre feinen helikalen Wandverdickungen sind unter teilweiser Auflösung der zwischen der Helix liegenden Wandbereiche bis zu 4 Millimeter langen fadenförmigen Anhängen des Samens ausgezogen. Dieser Mechanismus wurde bei keiner der anderen 1100 hierauf untersuchten Orchideenarten gefunden. (W. BARTHLOTT, B. ZIEGLER, 1980)


© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de