Polysaccharide stellen eine heterogene Gruppe unterschiedlich langer und unterschiedlich zusammengesetzter Polymere dar. Grundbausteine sind dabei jeweils Monosaccharidreste (Zuckerreste), die über glykosidische Bindungen untereinander verknüpft sind. Wie schon dargelegt, gibt es
alpha- und beta- glykosidische Bindungen.
Die wiederum können zwischen einem C1 (oder C2) Atom des einen Zuckerrests und dem C2, C3, C4, C5 oder C6 des zweiten liegen. Sind mehr als zwei Verknüpfungstypen in einem Molekül vereint, entstehen verzweigte Formen.
Ein Polysaccharid kann aus einem Typ von Monomeren bestehen (Homopolymer), es können aber auch mehrere daran beteiligt sein (Heteropolymer)
Mit den hier aufgezeigten Varianten ließe sich eine beliebig große Zahl verschiedener Polysaccharide konstruieren. Dennoch ist ihre Zahl in der Natur im Vergleich zu den denkbaren Möglichkeiten gering, da, wie schon erwähnt, sich im Verlauf der Evolution nur bestimmte Kombinationen durchsetzen konnten.
Der häufigste in Polysacchariden gefundene Zucker ist die Glucose, die durch sie gebildeten Polymere heißen Glucane. Um das Konstruktionsprinzip der Polysaccharide zu verdeutlichen, werden im folgenden ausschließlich jene Polysaccharide vorgestellt, die aus Glucoseeinheiten (Glucosylresten) bestehen. Gerade in Pflanzen findet sich jedoch noch eine große Zahl weiterer Homo- und Heteropolymere. Viele von ihnen sind Bestandteile von Zellwänden. Einige sind weit verbreitet, andere auf einzelne Pflanzengruppen beschränkt.
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