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Apiales








 


Wie in fast allen Ordnungen der Rosidae, findet man auch hier krautige und holzige Arten. Das Muster der sekundären Pflanzenstoffe ist jedoch weitgehend charakteristisch für diese Gruppe. Die meisten Arten enthalten Sesquiterpene und triterpenoidähnliehe Substanzen, Polyacetylene, aber nur selten Alkaloide oder Gerbstoffe. Es fehlen u.a. auch die Ellagsäure, meist auch die Proanthocyanine. Ein Trisaccharid Umbelliferose, wird als Speicherstoff gebildet. Ein auffallendes Merkmal sind die die parenchymatischen Gewebe durchsetzenden Sekretkanäle und Kavernen, die ätherische Öle, Harze und gummiähnliche Verbindungen enthalten.

Die Blüten sind meist unscheinbar. Gelegentlich stehen sie in Köpfchen, in der Regel jedoch in einfachen oder zusammengesetzten Dolden. Im Falle zusammengesetzter Dolden werden die Tragblätter (Hochblätter) der Doldenstrahlen als Hülle, jene der Teildolden (Döldchen) als Hüllchen bezeichnet.

Die Apiales (3700 Arten) sind weit verbreitet. Man untergliedert sie in zwei Familien. Die primitivere ist die der Araliaceae (Efeugewächse), die abgeleitete, die der Apiaceae (= Umbelliferae, Doldengewächse).

BLÜTENDIAGRAMME: links: Aralia edulis (Araliaceae) - rechts: Laser trilobum
(Apiaceae)

© S. LIEDE

Araliaceae: Der zu den Araliaceen gehörende Efeu (Hedera helix) ist eine mit Haftwurzeln kletternde Holzpflanze (Liane). Die Blätter der nichtblühenden Triebe sind zweizeilig angeordnet und drei- bis fünfeckig gelappt. Die Blätter der Blütentriebe sind eirautenförmig und lang zugespitzt. Man unterscheidet demnach zwischen den Jugend- und den Altersblättern.

Die unscheinbaren, grünlichen Blüten stehen in halbkugeligen Dolden. Das Verbreitungsgebiet der etwa 700 Araliaceen umfaßt die gemäßigten Zonen, die Subtropen und die Tropen. Die Verbreitungszentren liegen in Malaysia und Südamerika. Aus den Wurzeln der ostasiatischen Arten Panax quinqaefolia und Panax repens (Ginseng) wird ein Extrakt gewonnen, dem eine stimulierende Wirkung auf das menschliche Allgemeinbefinden zugeschrieben wird. Aus den Fasern von Tetrapanax papyrifera wird das in China und Japan genutzte Reispapier hergestellt.


Panax repens (Ginseng) vor einer Apotheke in Taipeh,

Apiaceae (Umbelliferae): Der aus zwei Karpellen bestehende unterständige Fruchtknoten ist zweifächrig. Als Ergebnis der Fruchtreife lösen sich die beiden Fruchtblätter an der ursprünglichen Verwachsungsstelle, so daß die Frucht in zwei einsamige Teilfrüchte zerfällt. Trotz dieser eigenartigen Fruchtbildung konnte ihr keine besondere ökologische Bedeutung zugeschrieben werden. Die Samen sind oft mit Stacheln und Widerhaken besetzt, sie sind damit an eine exozoochore Verbreitung adaptiert.

Viele Doldengewächse sind markante Vertreter der heimischen Flora, einige sind Kulturpflanzen. Verwiesen sei nur auf Daucus carota (Möhre), deren Wurzel reich an Vitamin A ist, sowie auf viele Arten, deren Blätter oder Samen als Gewürze verwendet werden: Anthriscus (Kerbel), Coriandrum (Koriander), Apium (Sellerie), Petroselinum hortense (Petersilie), Carum (Kümmel), Pimpinella (Bibernelle), Foeniculum (Fenchel), Anethum (Dill), Levisticum (Liebstöckel) u.a. Conium maculatum (Schierling) ist eine seit dem Altertum bekannte Giftpflanze.

Heracleum sphondylium (Bärenklau) Aufn.: K. HANDKE


Abbildungen aus: O. W. THOMÉ, - Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz (1885 - 1905)
digitale Bearbeitung und © Kurt Stüber MPI für Züchtungsforschung.- Kurt Stübers online library of historic biological books



© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de