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Psilotatae (= Psilotopsida)


Die Psilotatae (mit der Ordnung Psilotales) sind unter den rezenten Pflanzen mit zwei Familien und je einer Gattung vertreten:

Psilotaceae: Psilotum
Tmesipteridaceae: Tmesipteris.

Die Sporophyten sind wurzellos, sie bestehen aus oberirdischen, "dichotom" verzweigten Sprossen und ebenfalls "dichotom" verzweigten Rhizomen. Leitbündel sind in einer Protostele angeordnet, die Sporangien dickwandig und auf kurzen Seitentrieben lokalisiert, die Sporen sind homospor. Die Gameten (Zoosporen) sind vielgeißlig. Der Gattung Psilotum gehören nur die beiden Arten Psilotum nudum und Psilotum flaccidum an. Erstere wurde in Spanien, Südasien, Australien und Neuseeland gefunden, letztere kommt auf Jamaika, in Mexiko und auf einigen pazifischen Inseln vor. Sie wächst oft epiphytisch und bildet dabei farblose Rhizome aus, die mit zahlreichen, der Absorption von Wasser und Nährsalzen dienenden Rhizoidhaaren b%setzt sind. In der Regel leben die Pflanzen in Symbiose mit Pilzen (Mykorrhiza).

Die beiden rezenten Tmesipteris-Arten findet man einmal auf Neuseeland, in Australien und Tasmanien (Tmesipteris tannensis), zum anderen auf Neukaledonien (Tmesipteris vieillardii). Während die erste Art nahezu ausschließlich epiphytisch lebt, kommt die zweite vorwiegend terrestrisch vor, kann aber auch epiphytisch sein.

Im Gegensatz zu den Psilotum-Arten sind die Telome hier von blattähnlichen Schuppen umgeben. Diese können bis zu zwei Zentimeter lang werden, enthalten eine unverzweigte Blattader und sind bilateral symmetrisch gebaut, also nicht dorsiventral wie üblicherweise Blätter.

Psilotum und Tmesipteris sind monözisch, Antheridien und Archegonien werden folglich auf nur einem (unauffälligen) Prothallium angelegt. Psilotum flaccidum besitzt n = 52-54 Chromosomen, die in Australien und Neuseeland vorkommenden Rassen von Psilotum nudum haben n = 100-105, eine auf Ceylon gefundene Rasse n = 52 Chromosomen. Bei den Tmesipteris-Arten liegt die Zahl n bei größer als 200, eine Rasse mit n = 102-105 wurde auch beschrieben. Diese Werte machen deutlich, daß hier Ploidieserien vorliegen.

Ob die Psilotaceae, wie allgemein angenommen, tatsächlich primitiv, oder sekundär stark reduzierte Entwicklungslinien höherer Farne sind, ist noch nicht ausdiskutiert. D. W. BIERHORST (University of Massachussetts, 1971) favorisiert die zweite Annahme. In letzter Zeit gewinnt aber auch die Annahme, die Psilotatae stehen den Lycopodiatae nahe, zunehmend Zuspruch.


© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de