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Juglandales


nach: The Angiosperm Phylogeny Group in Fagales enthalten


BLÜTENDIAGRAMM:

Juglans regia - weibliche Blüte oben, männliche unten

© S. LIEDE

Zu den Junglandales gehört der Walnußbaum Juglans regia. Wie an anderer Stelle bereits vermerkt, sind seine Früchte als Steinfrüchte und nicht als Nüsse zu werten, denn das, was uns im Handel als "Nuß" angeboten wird, ist nur der innere Teil der eigentlichen Frucht. Der Fruchtknoten besteht aus zwei miteinander verwachsenen Karpellen. In ihm entwickelt sich nur ein Embryo, der mit großen, ölhaltigen Kotyledonen ausgestattet ist (der eßbare Teil der "Nuß"); ein Endosperm fehlt. Die beiden Schalenhälften der Walnuß entsprechen aber nicht den Karpellen. Die männlichen Blüten von Juglans sind zu hängenden Kätzchen zusammengefaßt, die direkt aus verholzten, vorjährigen Trieben herauswachsen; die weiblichen Blüten werden auf diesjährigen Trieben angelegt. Viele Juglandales haben unpaarig gefiederte, aromatisch duftende Blätter. Die Blattform ist für die übrigen Hamamelididae untypisch und wird von einigen Botanikern (R. E. THORNE, 1968, 1976) als Argument gegen ihre Zugehörigkeit zu dieser Gruppe herangezogen. Dem läßt sich entgegnen, daß rezenter und fossiler Juglandales-Pollen Ähnlichkeiten mit dem anderer Hamamelididae hat (z.B. mit dem der Betulaceae, Ordnung Fagales). Zudem fanden F. PETERSON und D. FAIRBROTHERS (1978, 1979), daß es eine serologische Verwandtschaft zwischen Proteinen der Juglandales und denen vieler anderer Hamamelididae gibt; dagegen aber keine Gemeinsamkeiten zu Rhus und Toxicodendron, zwei Gattungen aus der Familie der Anacardiaceae festzustellen sind. In deren Nähe müßte man die Juglandales stellen, wenn man der Blattmorphologie einen hohen Stellenwert einräumen möchte.


© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de