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Vegetationszonen



Die acht wichtigsten Biome (Vegetationszonen). rot: Tropischer Regenwald, gelb: Tropische Savanne, hellviolett: Wüsten, braum: Zone Mediterraner Hartlaubgewäche, dunkelgelb: Grasland, Prärie, dunkelgrün: Sommergrüne Laubwälder, hellgrün: Boreale Nadelwaldzone, blauviolett: arktische und alpine Tundra

© 1996-2000 Michael Pidwirny

Wie dargelegt, sind Vegetationszonen und Klimazonen auf der Erde weitgehend deckungsgleich. Die Erforschung der Vegetation verschiedener Kontinente hat eine lange Tradition. In der ersten Forschungsphase ging es ausschließlich darum, die Verbreitung von Pflanzen in Abhängigkeit von klimatischen, geologischen und geographischen Faktoren zu ermitteln. Derartige Studien können als weitgehend abgeschlossen gelten. Heute stehen die folgenden Probleme im Mittelpunkt des Interesses:

Wie haben sich Pflanzen im Verlauf der Evolution an extreme Standortbedingungen angepaßt?
Welche Evolutionsstrategien wurden verfolgt?
Wodurch unterscheiden sich physiologische Aktivitäten und die morphologischen und anatomischen Strukturen von denen der Pflanzen gemäßigter Zonen?
Welche Leistungen erbringen die Ökosysteme in den einzelnen Vegetationszonen?
Wie sind die Ökosysteme strukturiert?
Welche spezifischen Wechselwirkungen bestehen zwischen den dort vorkommenden Organismen?

Mit Problemen des ersten Fragenkreises haben wir uns wiederholte Male auseinandergesetzt. Zur Problematik der Ökosystemleistungen auf globaler Ebene sei auf - hier nicht präsentierte - Daten (H. LIETH, 1974) verwiesen. Die Hauptbiomasseproduktion terrestrischer Ökosysteme liegt im Bereich der Tropen, in Wüstenregionen sowie in den größten Teilen der Ozeane ist sie am niedrigsten.

Im Gegensatz zu den terrestrischen Ökosystemen liegen die Schwerpunkte der Produktivität in Ozeanen nicht in warmen, sondern in kalten Zonen. Die wichtigsten Organismengruppen, die hierzu beitragen, sind die Dinoflagellaten und die Diatomeen.

Die Artzusammensetzung in den einzelnen Regionen der Erde hängt allerdings nicht allein vom Klima ab, sondern weitgehend auch von der erdgeschichtlichen Entwicklung, den geologischen Gegebenheiten und den dadurch bedingten Isolationsbarrieren. Es ist daher sinnvoll, die Vegetation in eine Reihe von Florenreiche zu untergliedern:

1. Holoarktis: Es ist das größte, doch am wenigsten eigenständige Florengebiet. Es enthält kaum endemische (nur hier vorhandene, respektive hier entstandene) Familien. Artenreiche Floren kommen nur in Ostasien, im Südwesten Nordamerikas und in den mediterranen Regionen vor. Das heißt, in jenen Gebieten Eurasiens und Nordamerikas, die von der quartären Vereisung verschont blieben und die stets ein relativ warmes Klima aufwiesen.
2. Antarktis: extrem artenarm (Flechten, Algen)
3. Neotropis: Dieses Florenreich umfaßt Süd- und Mittelamerika, zeichnet sich durch eine uneingeschränkte Florenentfaltung aus und beherbergt zahlreiche endemische Arten (Familien). Charakteristische Familien sind Bromeliaceae und Cactaceae.
4. Palaeotropis: Die Tropen der Alten Welt. Auch hier kommen viele eigenständige Familien und Gattungen vor.
5. Australis: Umfaßt neben Australien und Neu-Guinea eine Anzahl pazifischer Inseln. Es ist floristisch weitgehend eigenständig. Die Gattung Eucalyptus (600 Arten) kam vor der Besiedlung Australiens durch Europäer nur hier vor. Verpflanzungsversuche zeigten, daß viele der Arten auch an verschiedenen anderen Orten der Erde gedeihen können.
6. Capensis: Das kleinste, mit der Palaeotropis eng verbundene Florenreich an der Südspitze Afrikas. Zahlreiche endemische Arten sind typisch.

Die Vegetation der Landflächen läßt sich grob in Wälder und baumlose Regionen unterteilen. Die Wälder nehmen etwa 30 Prozent der Fläche ein. Ihre Entstehungsgeschichte und Verbreitung hängt vom Großklima ab. Die einzelnen Waldtypen sind daher für die Mehrzahl der Vegetationszonen namengebend. Wälder können nur dort entstehen, wo mindestens während einer jährlich wiederkehrenden Periode reichlich Niederschläge fallen oder wo ein ausreichend hoher Grundwasserspiegel vorhanden ist. Sie können sich unterhalb bestimmter jährlicher Durchschnittstemperaturen oder unter bestimmten Minimaltemperaturen nicht halten. Je nach Waldtyp spielen unterschiedliche Werte eine Rolle. Die Existenz von Wäldern schafft ein eigenständiges Standortklima; die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Wälder ist höher, die Temperaturschwankungen geringer, und die Windwirkung ist abgeschwächt. Meist zeichnen sie sich durch ein mehr oder weniger geschlossenes Kronendach aus. Vielfach ist eine deutliche vertikale Vegetationsschichtung erkennbar. Zwischen acht Waldtypen kann unterschieden werden. Deails siehe auch :

  1. Tropischer Regenwald, einschließlich der montanen Regenwälder.
  2. Tropische Wälder in Zonen mit einem Wechsel von Trocken- und Regenzeit. Laubwerfende tropische Wälder.
  3. Savannen
  4. Wälder in warmen und gemäßigten Zonen; temperierte Regenwälder.
  5. Wälder in Nebelzonen subtropischer Gebirge.
  6. Immergrüne Hartlaubwälder in Trockengebieten mit Winterregen.
  7. Sommergrüne Laub- und Mischwälder der gemäßigten Zonen.
  8. Nadelwälder der borealen Zone (Taiga) und der Hochgebirge.

 

Verbreitungskarten und Statistische Angaben zur Verbreitung von Wäldern

aus: World Conservation Monitoring Centre (WCMC) - A Global Overview of Forest Conservation

     Africa     Europe
     Insular SE Asia      North America
     Continental S & SE Asia      Central America
     Far East      South America
     Middle East      Caribbean
     Russia      Australasia
     Globale Verbreitung


Forest Cover in Germany , Showing Forest Protected Areas


© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de